Romreise
Mittwoch
Papstaudienz auf dem Petersplatz
Schon kurz nach 8.00 Uhr hatten wir uns auf dem Petersplatz eingefunden, um sicherzugehen, einen guten Platz möglichst nahe an einem der Wege zu bekommen. Gleich darauf wurde das Gelände gestürmt. Für die Heiligen auf den Kolonnaden war das nichts Neues - unbewegt blickten sie in den strahlend blauen Himmel. Hinter uns ist noch genug Platz. Die Uhr links oben auf der Fassade des Petersdoms zeigt genau 8.30 Uhr. Doch das trügt, im Vatikan gehen bekanntlich die Uhren anders: die Uhr rechts auf der Fassade zeigt 14.42 Uhr.
Wie man sieht, sind wir ganz nahe am Baldachin des Papstes. Der Hl. Petrus hat ein wachsames Auge auf die vielen Pilger, unterstützt von der Schweizer Garde. Ruhig und gesammelt warten wir, während unser Reiseleiter alles - vor allem unsere Fahne - im Bild festhält.
Vor der Audienz werden alle gemeldeten Gruppen begrüßt, und das sind eine ganze Menge. An der Lautstärke und der Richtung des Freudengeheuls kann man Anzahl und Standort der jeweiligen Gruppe einigermassen gut abschätzen. Als wir dran sind, tut unsere 140-köpfige Gruppe natürlich ihr Bestes und schwenkt die weiß-gelben "Fanschals".
Insgesamt richtig laut wird es, als das Papamobil um 10.00 Uhr auf dem Petersplatz einfährt. Man sieht es auch an den aufgestellten großen Projektionswänden. Alsbald fährt unser bayrischer Papa Benedetto bei uns vorbei.
Als der Papst auf dem (Heiligen) Stuhl Platz genommen hat, um uns zu unterweisen, merken wir, dass doch einige Meter Entfernung dazwischen sind. Ein Blick hinter uns zeigt uns aber, dass die meisten noch viel weiter weg sind. Unser Platz ist doch ziemlich weit vorne entlang der "Hauptstrasse". Gegen halb zwölf ist die Audienz vorbei, wir werden in die Mittagspause entlassen.
Dem Spürsinn unseres Reiseleiters, unterstützt von Fr. Bauer, ist es zu verdanken, dass sie an die von den offiziellen Kameras gemachten Fotos herankamen.
Gang durch die Innenstadt
Gegen 14.00 Uhr sammeln sich wieder alle am Petersplatz. Am Brunnen ist die Luft etwas frischer. Von den - um diese Zeit schattigen - südlichen Kolonnaden aus überblickt den ganzen Platz, vom unteren nördlichen Ende, über den Obelisken und die weiteren Gebäude bis zum Petersdom, halb verdeckt durch die südlichen Kolonnaden. Ins Auge fallen auch die verschiedenen "siebenarmigen Leuchter". Im obersten Stock des Papstpalastes, hinter dem zweiten Fenster von rechts, befindet sich - wie inzwischen alle Welt weiß - das Arbeitszimmer des Papstes.
Auf dem Weg vom Petersplatz
Die Via della Conciliazione (Strasse der Versöhnung) führt vom Petersplatz zur Engelsburg. An ihrem Ende hat man einen schönen Blick auf die Peterskirche. Links ist ein Rest des mauerartigen Fluchtwegs des Papstes vom Vatikan zur Engelsburg zu sehen. Auf dem Gianicolo, südlich des Vatikans, zeichnet sich die Silhouette des Reiterstandbilds Garibaldis ab.
Von der Engelsburg aus führt der Ponte S. Angelo über den Tiber. Flussaufwärts ist der Ponte Umberto zu sehen.
In den engen Gässchen der Altstadt legen wir eine kleine Pause ein. Wir warten ... und warten und lesen dabei die offenkundig nicht sehr alten Inschriften an den Hauswänden. (LAZIO MERDA, LAZIO ist Sch..., äußert ein frustrierter Fan des römischen Fussballclubs.)
Piazza Navona
Und dann sind wir auch schon da und bewundern den angeblich schönsten Platz Roms in allen Richtungen: nach Norden, nach Nordosten und nach Südosten. Auf dem Strassenschild ist zu erkennen, dass an diesem Ort einst das Stadion des Domitian stand. Diesem Umstand verdankt der Platz seine charakteristische Form, da die Grundmauern des Stadions als Fundamente für die Häuser benutzt wurden.
Der Mittelpunkt des Platzes ist der Vierströmebrunnen (Fontana dei Fiumi), ein Werk des berühmten Bildhauers Bernini (1651), das die wichtigsten Ströme der damals bekannten vier Erdteile darstellt: den das Haupt verhüllenden Nil, die Donau, den Rio de la Plata und den Ganges. Das rund um den Brunnen führende Geländer dient müden Rompilgern als Sitzgelegenheit.
Unweit des Brunnens zwängt sich gerade einer der mehrmals in der Stadt angetroffenen "Statuensteher" in seine Arbeitskleidung. Beim Verlassen des Platzes nach Süden gehen wir am Mohrenbrunnen vorbei und werfen noch ein letzten Blick zurück auf die westliche Seite des Platzes, die von der Kirche S. Agnese in Agone und dem Palazzo Pamphili links daneben dominiert wird.
Piazza Campo de' Fiori
Über die Via dei Baullari gelangen wir zur Pza. Campo de' Fiori. Die hier aufgestellte Statue des Giordano Bruno soll daran erinnern, dass er an dieser Stelle im Jahre 1600 verbrannt worden war (Der Inquisition hatte seine Vorstellung von einem unendlichen Weltall nicht gefallen).
westliche Seite des Platzes, die von der Kirche S. Agnese in Agone und dem Palazzo Pamphili links daneben dominiert wird.
Piazza Farnese
Der Palazzo Farnese auf dem gleichnamigen Platz beherbergt heute die französische Botschaft am Quirinal. Die blau-weiss-rote Fahne und die Polizeibewachung sind ein untrügliches Kennzeichen.
Weiteres Ausland repräsentiert die Kirche der Hl. Birgitta, einer Schwedin. Der Lilienbrunnen besteht aus einer aus den Caracallathermen recycleten Granitbadewanne. Die aufgesetzten Lilien sind das Wappenzeichen der Familie Farnese.
Auf dem etwa 20-minütigem Weg zum Pantheon kommen wir an einigen schönen Häuserfassaden vorbei. Die engen Gassen gestatten immer wieder einen unverhofften Ausblick. Auffallend sind die vielen Dachgärten.
Piazza della Rotonda und Pantheon
Um 16.00 Uhr sind wir auf der Pza. della Rotonda angelangt. Rechts der Rundbau des Pantheons. Im Innern erwartet uns die Ausstattung eines Gotteshauses, eine Tafel weist darauf hin, dass wir in der Basilica di S. Maria ad Martyres sind. Dem Rundbau ist eine Vorhalle mit 16 Granitsäulen vorgelagert.
Der Brunnen in der Mitte des Platzes lädt mit seinen Stufen zur Rast ein. Wesentlich bequemer sitzt man allerdings in einem der Cafés rund um den Platz. Prachtvoller Blumenschmuck findet sich auch noch an einem Haus in der Nähe.
Fontana di Trevi
Am Trevibrunnen drängen sich die Leute, dass kaum ein Durchkommen ist. Die prächtige Rückwand des Brunnens ist einem antiken Triumphbogen nachgebildet. Davor steht Neptun, der römische Gott der Meere, auf einem Muschelwagen, der von Seepferden und Tritonen gezogen wird. Immer dicht umlagert ist auch der untere Brunnenrand.
Piazza di Spagna
Berühmtester Teil des spanischen Platzes ist die spanische Treppe, eigentlich nur ein besonders aufwendig gestalteter Aufgang zur Kirche S. Trinità dei Monti (zur Zeit leider eingerüstet). Im südlichen Teil des Platzes steht eine Mariensäule.
Via del Corso
Von der Pza. di Spagna führt nach Südwesten die Via dei Condotti, die teuerste Einkaufsstrasse Roms, zur Via del Corso. Hier kommt man auch an dem berühmten Antico Caffè Greco vorbei.
Die Via del Corso verbindet die Piazza Venezia im Süden mit der Piazza del Popolo im Norden. Auf dem Weg zum Treffpunkt Pza del Popolo kommt man an einer Kirche vorbei und kann einen Blick in die ein oder andere Seitengasse werfen.
Piazza del Popolo
Die Porta del Popolo im Norden des Platzes war früher das Einfallstor für die aus dem Norden kommenden Reisenden. Rechts daneben liegt die Kirche S. Maria del Popolo. Richtung Nordosten geht der Blick hinauf auf den Monte Pincio und schweift dann weiter nach Südosten. Im Süden bilden die beiden wie Zwillinge aussehenden Kirchen S. Maria del Miracolo und S. Maria in Monte Santo den Abschluss des Platzes. Im Westen begrenzt eine Neptundarstellung über einem Brunnen den Platz. Der Obelisk in der Mitte des Platzes ist derzeit leider verhüllt.