Katholische Pfarrei
St. Georg

Bald erklingt eine neue Klais-Orgel in St. Georg in Amberg

 Es steht schlecht um die Oberlinger-Orgel in St. Georg. Das Instrument von 1981 enttäuschte von Anfang an wegen seines an Windmangel leidenden Klanges und nervte durch die schwergängige und störanfällige Mechanik. Nun gibt es eine Lösung.

   
 
 
Firmenchef Philipp Klais (links) und Chefrestaurator Hans-Wolfgang Theobald beim Ortstermin in der Georgskirche.
 

Gerhard Siegl, der amtliche Orgelsachverständige (OSV) des Bistums Regensburg stellte bereits 2012 fundamentale Konstruktions- und Material-Probleme an der Orgel in St. Georg Amberg fest, die nicht korrigiert werden können. 48 Register sind zu viel im barocken Gehäuse (1767), es fehlt der Platz für ausreichend große Windkanäle. Die Plattenstärke der Zinnpfeifen ist zu dünn, so dass viele einsinken oder umknicken, die Spieltraktur ist mangelhaft konstruiert. Siegl plädierte für einen Neubau und riet dazu, kein Geld mehr in Reparaturen oder Umbauten zu investieren, heißt es aus der Pfarrei.

 Ein Neubau ist das Ziel des 2012 gegründeten Fördervereins Georgsorgel (www.georgsorgel.de) mit seinem Vorsitzenden Hans Paulus, 2021 erreichte der Spendenstand den grünen Bereich. Als sehr erfreuliche Nachricht kam dazu, dass das Bistum Regensburg Neubauten derzeit mit 45 Prozent bezuschusst. Das ergibt bei Kosten von knapp über einer Million eine ansehnliche Summe.

Um Qualitätsprobleme wie 1981 zu vermeiden, hat der OSV das Projekt an vier sehr erfahrene und renommierte Firmen ausgeschrieben, die noch nicht in der Region vertreten sind. Vorgabe war, ein zweiteiliges Instrument anzubieten: Eine stilistisch passende ostbayerisch-süddeutsch geprägte Barockorgel im denkmalgeschützten Gehäuse von Funtsch (1767) und eine romantische Chororgel in der Aloisius-Kapelle über der Sakristei.

 Als Favorit kristallisierte sich das Angebot der Firma Johannes Klais Orgelbau aus Bonn heraus. Obwohl es das kleinste Angebot ist, bietet es mit Abstand die meisten Klangmöglichkeiten und wird dem historischen Gehäuse am besten gerecht. Zudem haben Klais und sein Restaurator Hans-Wolfgang Theobald Funtsch-Erfahrung: Sie haben die erhaltene Funtsch-Orgel auf dem Habsberg (ebenfalls 1767) mustergültig restauriert, heißt es. Die Firma Klais (gegründet 1882) hat sich durch Orgelbauten auf fast allen Kontinenten einen Namen gemacht. Die Orgel in der Elbphilharmonie trägt ihren Namen, auch bei der gerade laufenden Generalsanierung der weltgrößten Domorgel in Passau ist Klais federführend.

 

34 statt 48 Register

Im November lagen alle Genehmigungen vor, allerdings schrieb die Finanzkammer des Bistums zwei Bauabschnitte vor, die Emporenorgel kommt zuerst dran. Sie erhält 34 (statt 48) Register auf zwei Manualen und Pedal, es werden mechanische Spieltrakturen gebaut. Am 8. Dezember war es soweit: Dekan Markus Brunner und Vorsitzender Hans Paulus unterzeichneten den Auftrag. Die Orgel wird nach der Kirchenrenovierung 2025/26 eingebaut.

Fotos und Bericht: Adele Schütz