Katholische Pfarrei
St. Georg
Das Kriegerdenkmal in St. Barbara Luitpoldhöhe
In diesen Tagen feiert die katholische Kirchengemeinde St. Barbara Luitpoldhöhe die Konsekration der Pfarrkirche vor 90 Jahren durch Erzbischof Dr. Buchberger. Im Umfeld des Gotteshauses befindet sich auch das Kriegerdenkmal für die Gefallenen dieses Ortsteils. Seine Entstehungsgeschichte soll hier anhand der Akten aus dem Archiv der Gemeinde Michaelpoppenricht kurz dargestellt werden.
Für welche Ortsteile soll das Kriegerdenkmal gelten?
Politisch gehörte die Luitpoldkolonie zur damaligen Gemeinde Traßlberg, die mit Ausnahme der Arbeitersiedlung südlich der Luitpoldhütte bäuerlich geprägt war. Die Gemeindekanzlei befand sich in der heutigen Richard-Herter-Straße, Bürgermeister war seit 1948 Johann Winter. Seit 1949 war St. Barbara/Luitpoldhöhe eine Pfarrkuratie.
Offensichtlich war er bereits öfter auf die Errichtung eines Denkmals für die Gefallenen der Weltkriege angesprochen worden, denn im November 1953 beruft Winter die Vereinsvorstände der Gemeinde zu einer Besprechung in das damalige Gasthaus Neuberger in Witzlhof ein, doch bereits auf dieser Versammlung gehen die Meinungen auseinander, für wen das Denkmal nun gelten soll. Die Vertreter aus Altmannshof, Speckshof und Traßlberg sehen keine Notwendigkeit sich zu beteiligen, denn für diese Gemeindeteile gibt es ja bereits Denkmäler an den jeweiligen Kapellen.
Pfarrer Rösch, der die Kirchengemeinde in der Luitpoldhöhe seelsorgerisch betreute, stellte im Namen der Kirchenverwaltung den Platz unterhalb der Pfarrkirche zur Verfügung, verbunden mit den Auflagen:
- Alle Bürger und Vereine der Gemeinde müssen einen finanziellen Beitrag leisten
- Das Mahnmal muss in Form eines christlichen Symbols errichtet werden
- Es dürfen keine patriotischen oder nationalen Feiern am Denkmal stattfinden
In einer weiteren Versammlung im Messmann-Saal bildet sich ein Gremium, das sich um die Errichtung des Denkmals kümmern soll, was folgerichtig auch die Finanzierungsfrage betraf. Dazu wurde der Erlös einer Weihnachtsfeier im Dezember 1953 und eines Waldfestes am „Götterhain“ im Juni 1954 verwendet. Auch die Luitpoldhütte AG unterstützte das Anliegen finanziell mit einer Spende.
Die künstlerische Ausführung des Denkmals
Für die künstlerische Ausführung lagen im Frühjahr 1954 zwei grundverschiedene Entwürfe vor.
Zum einen bittet Harry Christlieb, wohnhaft in der Drahthammersiedlung und in Amberg u.a. durch die Flamingos vor dem Kurfürstenbad bekannt, bei der Vergabe berücksichtigt zu werden. Insgesamt mehr als fünf Gipsmodelle im Maßstab 1:10 übergibt er an die Gemeinde Traßlberg, kann sich aber nicht durchsetzen. Letztlich fällt die Wahl des Gemeinderates auf den Entwurf „Pieta“ von Monika Rummel, wohnhaft am Paradeplatz in Amberg. Die Errichtung des Denkmals am ehemaligen „Holzplatz“ unterhalb der Kirche und die Gestaltung des Geländes wird auch vom Landbauamt betreut. Um alle Opfer der Kriege mit einzuschließen, verzichtet man auf Namen, dafür hält eine Tafel im Inneren der Kirche die Erinnerung an die Kriegsopfer der Luitpoldkolonie wach. Mit genannt sind dort auch die Opfer des amerikanischen Bombenangriffs auf das Stahlwerk, den Bahnhof und die „Wagnerhäuser“ im April 1945.
Die Einweihung des Denkmals
Am 07. August 1955 konnte nun der evangelische und der katholische Geistliche dem Kriegerdenkmal den kirchlichen Segen spenden. Umrahmt wurde die Feierlichkeit durch die Knappschaftskapelle und den Gesangsverein Traßlberg. Am Nachmittag lud man wiederum zu einem Waldfest am „Götterhain“ ein.
Solange die Pfarrei St. Barbara noch durch einen eigenen Seelsorger betreut wurde, fanden an den Volkstrauertagen Gedenkfeiern für die Gefallenen mit Fahnenabordnungen der Vereine statt und in der Kirche wurde ein Soldatengrab mit Birkenkreuz errichtet. Seit einigen Jahren ist es still geworden um das Kriegerdenkmal in der Luitpoldhöhe.